Grenzen. Das klingt nach festen Linien und klaren Abgrenzungen. Aber im wirklichen Leben sind Grenzen oft unsichtbar. Hier ist die unbequeme Wahrheit: Ohne klare Grenzen riskieren wir, uns selbst zu verlieren und wie PingPongBall von unseren Mitmenschen und unserem Leben hin und her geschlagen zu werden.
Der Tanz des Unsichtbaren:
Im gesellschaftlichen Tanz des Gebens und Nehmens, vergessen wir manchmal, dass es auch wichtig ist, die Tanzfläche zu verlassen und uns einen Moment Auszeit zu gönnen. Wir neigen dazu, anderen alles zu geben und vergessen dabei, dass unsere eigene Tankanzeige auch mal auf Reserve stehen kann.
Beispiel: Die Kaffeeverabredung
Stellen wir uns vor, du triffst dich regelmäßig auf einen Kaffee mit einer Freundin, die jedes Mal ein Ohr voll Sorgen hat. Klar, du bist für sie da, aber irgendwann wird der Kaffeeklatsch zu einer einseitigen Therapiesitzung. Hier ist die Grenze zu ziehen wie ein Barista, der genau weiß, wann die Tassen voll sind. Ein einfaches „Hey, heute bin ich dran, von meinen Erlebnissen zu erzählen“ kann Wunder wirken.
Selbstliebe als unsichtbarer Zaun:
Wie oft haben wir uns selbst dazu verleitet, „Ja“ zu sagen, wenn wir eigentlich „Nein“ meinten? Selbstliebe ist der unsichtbare Zaun, der uns davor bewahrt, uns zu viel zuzumuten. Denken wir daran, dass es nicht egoistisch ist, unsere eigenen Bedürfnisse über die der anderen zu stellen. Ein gesunder Egoismus ist wie Sonnencreme für die Seele – man braucht ihn, um nicht zu verbrennen.
Beispiel: Die Überstunden-Falle
Du kennst das vielleicht: Der Chef bittet um „nur noch eine kleine Sache“, und bevor du es merkst, sitzt du wieder nach Feierabend am Schreibtisch. Hier ist es an der Zeit, einen Zaun zu ziehen, der Feierabend heißt. Ein klares „Ich habe heute schon genug getan, morgen ist ein neuer Tag“ kann wahre Wunder wirken.
Der provokative Weckruf:
Lasst uns ehrlich sein – manchmal brauchen wir einen kleinen Schubs, um aus der Komfortzone des Ja-sagens herauszukommen. Wenn du das Gefühl hast, dich selbst zu verlieren, erinnere dich daran: Dein Selbstwert ist keine Verhandlungssache. Mach Schluss mit dem Unsichtbaren-Tanz und zeichne die Linien, die dein eigenes Territorium markieren.
Fazit:
Grenzen zu setzen ist keine Kunst, sondern eine Überlebensstrategie für das emotionale Gleichgewicht. Sei mutig, sei provokant, sei du selbst – mit einem unsichtbaren Zaun, der dir Raum für Selbstliebe und Authentizität schafft. Denn manchmal ist das „Nein“ zu anderen ein leidenschaftliches „Ja“ zu dir selbst.
Liebe Grüße
Sabrina 🫶🏼